Von Heimatliedern und Monstern

Sportfreunde im F-Haus
Sportfreunde im F-Haus

Ich habe jetzt zweimal nachgezählt, mit dem gleichen Ergebnis. Das Konzert am Montag war tatsächlich mein 20. Sportfreunde-Konzert. Alle Festivalauftritte mitgezählt. Und damit sind das drei Auftritte mehr als Treffen mit meiner Ehefrau Nada Surf. Und auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts vom Jubiläumsanlass wusste, kann ich schon verraten, dass das Konzert diesem gerecht wurde.

Vor über fünf Jahren waren die Sportfreunde schon einmal in der schönsten Stadt der Welt (zumindest meiner Welt). Und so viel hat sich im Vergleich zu damals gar nicht geändert. Meine Anreise hat sich nur verlängert. Und die Vorband war besser als damals. Pickers waren das und wer sich gefragt haben sollte, woher man die kennt: Bundesvision Song Contest 2012 ist die Antwort. Und diese haben ihre Sache richtig gut gemacht und dem Publikum ordentlich Rock’n’Roll um die Ohren gehauen.

Einzige Veränderung bei den Sportfreunden im Vergleich zu damals ist die Tatsache, dass diese sich kurz vor Veröffentlichung eines neuen Albums befinden. Am 24.05. wird „New York, Rio, Rosenheim“ erscheinen. Demzufolge wurden auch einige neue Lieder dargeboten. Die nach meinem Empfinden allesamt beim Publikum gut ankamen. Man kann durchaus mit Vorfreude dem Album entgegenblicken. Eine Besonderheit stellte das Lied „Unter Unten“ dar. Eigentlich eine herrliche Persiflage auf so manche Begebenheit auf den Sportfreunde-Konzerten in den Jahren 2006 und folgende. Leider hatte das Publikum zum Teil große Schwierigkeiten nach der Aufforderung von Peter vor dem Lied das Niveau abzusenken, dieses wieder auf eine ertragbare Höhe zu heben. So wurde die simple Melodie in der Folgezeit immer wieder angestimmt und so verkam die eigentliche Intention des Liedes zur Farce. Oder wie Flo es ausdrückte, man hatte ein Monster erschaffen wie damals Dr. Frankenstein. Peinlich war’s, aber die Urheber dieser Situation sind sich dessen ja eh nicht bewusst.

Zurück zu den schönen Momenten. Denn von denen gab es reichlich. Am schönsten war es mitzuerleben, wie viel Spaß allen das Konzert machte. Trotz Härte im Publikum hatten alle vor der Bühne ein fettes, glückseliges Grinsen im Gesicht. Wie eigentlich üblich bei den Konzerten der Drei. Wie ich schon 2008 geschrieben habe, so wurde auch diesmal wieder wild gehüpft, gepogt, laut gesungen und wie schon damals fehlte irgendwann die Kraft zum Klatschen zwischen den Liedern im Publikum. So kam es mir jedenfalls vor. Aber ich habe seitdem auch meine Hausaufgaben gemacht und fleißig liegegestützt und war deswegen noch fit wie ein Turnbeutel. Besonders schön und herzerwärmend wirkte die positive Stimmung im Publikum im Zusammenspiel mit den alten Liedern. Aus den wunderbaren Jahren. Als man fast wie von selbst Wellenreiten ging. Und dass es für mich etwas ganz besonderes war, das Heimatlied wieder in meiner Heimatstadt zu hören und mitsingen zu können, muss ich sicher nicht weiter ausführen. Weil „woanders gibt’s das selten oder nie“.

Und noch eine Analogie zu 2008, mein Bruder hat wieder Fotos gemacht. Diesmal aber mit einer richtigen Kamera und es sind wirklich feine Bilder entstanden. Deswegen gibt es die auch bei der Mainstage zu bestaunen.

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