11.03.06, Mudd Club/ Berlin, supp. Sell & Snackman
Der Winter ist zurück, aber das nur so nebenbei. Man sieht aber die tollsten Sachen, wenn man aus dem fahrenden Zug blickt und da draußen nur Schneegestöber ist. Also man sieht die nicht wirklich, man träumt nur davon. Leider. Aber das auch nur nebenbei. Der Mudd Club machte erstmal einen ganz netten Eindruck, bis auf die Tatsache dass noch niemand für die Garderobe da war. Aber naja, gibt schlimmeres. Der Club selber ist ein alter Keller, nicht besonders groß und ziemlich düster. Die Bühne war auch eher klein, keine Ahnung wie da mal TSOOL draufgepasst haben sollen. Irgendwann begaben sich zwei Typen auf die Bühne und setzen sich da an den Laptop und ans Keyboard. Es folgte ein 45-minütiges Stück eintönige Musik, oder was andere dafür halten. Mehr sag ich nicht dazu, außer dass die Musik vom Band erträglicher war, als das was die da gemacht haben. Falls die überhaupt was gemacht haben und nicht nur Solitaire gespielt. Dann aber endlich die Bolzer mit richtiger, echter, handgemachter Musik. Die leider in diesem Club wie ein einziger Brei klang. Zumindest am Anfang. Eben weil dieser Raum mit seiner Unterteilung keine wirklich gute Akustik bieten kann. Aber auf der Bühne gab man sich trotzdem alle Mühe und spielte ein wirklich tolles Konzert. Aber dieses Publikum, es hat mich so genervt. Hier kann ich das ja sagen, ist ja meine Homepage. Wie schon beim letzten Mal in Berlin, alle mit gehörigem Sicherheitsabstand zur Bühne und auch mit einer Distanz im Kopf zum Konzert. So kam es mir jedenfalls vor. Und wieso klatschen die in Berlin nur so lange, wie ich klatschte? Und wieso quatschen da welche ohne Unterbrechung das gesamte Konzert hinweg? Eigenartige Leute, natürlich mit Ausnahmen. Richtig Stimmung wollte aber irgendwie nicht aufkommen, weswegen ich sie zu Showcase einfach alle weggepogt hab. War wohl doch zu viel Alkohol für mich an dem Abend, aber ich fand es dann doch ganz lustig. Und noch was, falls jemand bei dem Konzert war und das hier jetzt liest, ich kann versichern dass der Klang ganz vorn vor der Bühne am besten war. Selbst schuld wenn man sich hinten oder sogar an der Seite aufgehalten hat.
Oh, und dank der lieben Alex gibt es sogar Bilder von dem Abend. Bitteschön:
12.03.06, Scheune/ Dresden, supp. Mitropa-Musik
Der Winter war noch immer da, sogar noch viel heftiger. Aber das nur nebenbei. In Dresden wartete schon mein Bruder auf mich, der endlich sein erstes Bolzer-Konzert erleben sollte. Ich war echt überrascht von dem Stadtteil, wo die Scheune sich befindet. Alles sehr alternativ, keine dummen Nazi-Parolen an den Wänden, was man ja im Osten durchaus desöfteren sehen muss. Nein, dieses Viertel war zum Rocken gemacht. Und auch die Scheune. Wirklich ein sehr schöner Club. Den wir uns nach einigen totgeschlagenen Stunden im Schnee und zwischen Touristen in der Altstadt, dann auch von innen ansahen. So saßen wir da gemütlich und ich war schon fast am einschlafen, als plötzlich ein wundersamer Mensch die Bühne betrat. Der Herr Mitropamusik, oder so. Dann gab es ein paar leichte Lieder auf elektronischer Basis, garniert mit bedeutungsschwangeren Texten. Also nicht wirklich, dafür aber sehr, sehr lustigen. Hallo, das ist tausendmal besser als TipTop. Und es war eine prima Idee so einen Support Act zu bieten. Für mich zum munter werden und für alle, um in eine heitere Stimmung versetzt zu werden. Danach ging es wieder etwas härter zur Sache, diesmal mit deutlich besserem Sound als am Abend vorher. Und mit besserer Stimmung auf und vor der Bühne. Nur ich war müde, verdammt. Dabei war es ein so tolles Konzert, mit Spaß und Freude dargeboten, mit Menschen die glücklich gemacht wurden, mit wunderbarer und druckvoller Musik aus den Instrumenten. Sogar der Batteriewechsel klappte problemlos, nur beim Starten der „front row“ geriet der Motor kurzzeitig ins Stottern. Und weil das Publikum so gut drauf war, zumindest die beiden Mädels vorn links, ließ man sich zweimal zur Zugabe bitten. Zurecht. Und so fand auch dieses Konzert mit der bisher besten Version von „most important souvenir“ seinen Abschluss. Danach kann ich mich nur noch an Schneetreiben auf der Autobahn und verzweifelten Versuchen, die Augen offen zu halten, erinnern. Uih, zum Glück musste ich nicht fahren. Ach, und um die Frage noch zu klären, die Dresdner fahren in der Stadt Ski, weil es da sonst keine Berge gibt. Habe ich mit eigenen Augen gesehen, ich schwöre. Noch ein paar Impressionen aus Dresden: