Dieses Konzert ist nun schon eine Weile her, genau genommen 21 Tage, aber ich möchte trotzdem etwas darüber schreiben. Weil es das verdient hat, das Konzert. Denn es war eines der besseren, eines an das man sich gern erinnert.
Zur Vorgruppe muss allerdings nicht viel gesagt werden. Diese hatte den Namen „Butcher the Bar“, was man sich aber nur merken muss, wenn man unter Schlafstörungen leidet. Denn eine CD dieser Band kann solche Beschwerden mit Sicherheit beheben. Musikalisch gesehen waren die Jungs sicher nicht wirklich schlecht. Aber wenn man die Musik geometrisch umsetzen würde, wäre jedes Lied eine Linie, schnurgerade, ohne Abweichung, ohne Variation. Und diese Linie würde ganz abrupt enden, bis die nächste Linie einsetzt. Irgendwann hatte die Band aber keine Linie mehr.
So this is the new year
and i don’t feel any different.
Aber Death Cab for Cutie haben den Abend danach mehr als nur gerettet. Ganz offensichtlich hatten die Männer wenig Lust auf aktuelle Lieder und so wurde dem Publikum bereits zur Eröffnung „Bend to Squares“ um die Ohren gehauen. Und es dauerte eine ganze Weile, bis das erste aktuelle Lied angestimmt wurde. Es war wie eine Zeitreise zurück in die Barsuk Records-Ära. Obendrein wurden diese Songs mit so viel Energie und Hingabe gespielt, dass es ein großes Vergnügen war, dies miterleben zu dürfen. Auch wenn das Publikum nicht so Lust auf Rumspringen und Abgehen hatte, so bin ich mir trotzdem sicher, dass der Großteil genauso wie ich empfunden hat. Ich hatte zwar Lust auf Rumspringen und Abgehen, habe das diesmal aber nur innerlich getan und hatte trotzdem viel Spaß.
Und ganz ehrlich, so unter uns gesagt, ich war durchaus überrascht, wie sehr diese Band noch rocken kann. Ich weiß nicht ob es an der kürzlich publik gewordenen Trennung Ben Gibbards lag, die all die neuen Songs unspielbar macht, oder ob die einfach mal wieder richtig auf die Pauke hauen wollten. Das Ergebnis war jedenfalls beeindruckend. All die Lieder der letzten drei Alben verblassten mehr oder weniger angesichts ihrer älteren Brüder. Solche Reisen in die Vergangenheit macht man gern mit. Denn es wäre auch viel zu schade, wenn solche Meisterstücke irgendwo verstauben würden.
PS: Bei Interesse findet man die Setlist dort.