Gurtenfestival 2007

Hinweis

Einen ausführlichen Bericht von mir gibt es ja schon, deswegen hier nur noch ein paar persönliche Worte dazu und es paar Bilder, die qualitativ nicht so hochwertig sind, aber künstlerisch wertvoll.

Ich war zwar nur einen Tag oben auf dem Gurten, aber wettermäßig war alles dabei. Von Sonnenschein zu Wolken und Regenschauern und als Krönung ein sehr beeindruckender Regenbogen. Der war so klar und scharf abgegrenzt, wie ich es noch nie erlebt habe.

Aber begonnen hat alles mit einem Mittagessen bei netten Menschen. Dann machte ich mich auf dem Weg zum Gurten. Eigentlich kann man da mit der Bergbahn hoch fahren, aber da standen so viele faule Leuten an, dass ich lieber gelaufen bin. Oben bekam ich dann mein goldenes VIP-Bändel (hehe) und so schaute ich mich erstmal auf dem Gelände um. Auffallend war, dass alle drei Bühnen so angelegt waren, dass man auch von weiter weg einen guten Blick darauf hatte. Clever die natürlichen Gegebenheiten ausgenutzt. Die Hauptbühne konnte man eigentlich von fast jedem Punkt des Geländes einsehen. Die Zeltbühne logischerweise nicht, denn die war in einem großen Zirkuszelt untergebracht. Etwas abseits lag die kleinste Bühne, die Waldbühne, auf der an allen vier Tagen ausschließlich Schweizer Bands spielten. Ansonsten hatte es halt die üblichen Stände, auch mit den Dingen, die man auf einem deutschen Festival vergebens sucht. Also Rivella, Schnitzelbrot und Schweizer Milch und Käse.

Ich saß vorm Zelt (in dem es übrigens keine Liegeplätze gab, worauf extra hingewiesen wurde), während drinnen der Soundcheck für Nada Surf gemacht wurde. Plötzlich erkannte ich den Klang von Matthews Gitarre und ich bekam eine fette Gänsehaut. Da wurde mir erstmal bewusst, wie sehr mir diese Band gefehlt hat. Das ist schon krass. Diese Musik ist etwas, worauf ich nicht mehr verzichten will, wahrscheinlich auch nicht kann. Die ist ein Teil meines Lebens. Und so war es mir dann auch egal, wenn ich mal wieder als Einziger rumgehüpft bin. Aber wenn die auch gleich mit Hi-Speed-Soul beginnen, dann kann ich mich nicht zurück halten. Die Stimmung im Publikum war trotzdem ausgezeichnet. Es waren viele Fans dabei, logisch wenn die Band nur einen Auftritt diesen Sommer spielt. Aber auch der gemeine Festivalbesucher war der Musik keineswegs abgeneigt. Gespielt wurden auch zwei neue Songs, die aber zwischen den alten etwas deplatziert wirkten. Und über das neue Album sagen diese wohl auch nicht viel aus. Pünktlich zu blonde on blonde hieß es dann: ‚cats and dogs are comming down‘. Es regnete wie aus Eimern. Zum Glück war man im Zelt halbwegs trocken, nur die ersten Reihen wurden nach einer Weile von einem Bächlein durchflossen. Es war wirklich ein großartiger Auftritt, der beste Festivalauftritt dieser Band, den ich bisher erlebt habe. Schon allein dafür hätte sich die Reise gelohnt.

Als der Regen dann nachließ machten wir uns vorbei an großen Pfützen auf zur Hauptbühne, wo die Beatsteaks schon spielten. Meine Meinung zum neuen Album kennt man ja, ich kann noch immer nichts damit angefangen. Aber live sind die Beatbulletten halt einfach eine Klasse für sich. Sie spielten auch nicht so viele neue Songs, zum Glück. Vor der Bühne waren Regenbekleidung sehr in Mode, aber nach einer Weile kam die Sonne wieder raus und schenkten allen aufmerksamen Besuchern den Regenbogen.

The Pipettes haben dann noch im Zelt gespielt, aber das kann man auch schnell wieder vergessen. Die Fantastischen Vier habe ich auch gesehen, vom Berg aus als kleine Punkte auf der Bühne. Schließlich folgte ja dann das Heimspiel von Lunik, darauf musste ich mich natürlich mental vorbereiten. Was die Luniklis dann zeigten, war wie aus einer anderen Welt. Anders kann ich es nicht beschreiben. Man hätte es sich sicher einfacher machen können und die Mitklatsch-, Rumhüpf-, Abgehsongs spielen können, was auf einem Festival immer gut funktioniert. Aber nein, es wurden viele Lieder gespielt, die sicher nicht nur bei mir für Gänsehaut sorgen. Solche, die ganz tief rein gehen in Körper und Geist. Die nicht einfach zu verdauen sind. Schon waiting zu Beginn war so ein Moment. Aber es funktionierte, das Publikum nahm die Herausforderung an und war begeistert. Abgesehen von den paar Besoffenen, die hatten andere Sorgen. Übrigens wird von solchen sogar in der Schweiz ’54, ’74, ’90, 2010 angestimmt, mit ohne Melodie. Schrecklich. Aber zurück zu Lunik. Die Songauswahl war großartig. Es gab auch wieder einige neue Versionen von diversen Liedern zu hören. other side fällt mir da ein. und prisoner. Gegen Ende gab es dann auch noch die etwas leichtere Kost, also little bit. Und plötzlich war der Auftritt auch schon vorbei und man war sehr überrascht, wie schnell das ging. Wie im Fluge, im Fluge zum Mond. Aber die schönen Momente vergehen leider immer viel zu schnell.

2Raumwohnung haben dann noch eine sehr energiegeladenen Auftritt gezeigt, aber es war schon 3 Uhr und ich wäre im Stehen beinahe eingeschlafen. Bin halt nicht mehr der Jüngste.

Die Biber auf dem Bild sind übrigens nicht vom Festival, sondern aus dem Tierpark. Dort kann man Patenschaften für so lustige Tiere wie den Tomatenfrosch übernehmen, aber wir haben keine bekannten Namen unter den Paten entdecken können. Noch nicht mal einer der Luniklis war dabei.