Heidi Happy im Malzhaus, Plauen

Ein schicker Gewölbekeller, fein hergerichtet. Eine Bühne, darauf zwei Musiker mit vielerlei Instrumenten. Davor ein paar Tische und Stühle, besetzt mit Menschen. Die Anzahl der Menschen vor der Bühne war überschaubar, aber hier zählte eher Klasse statt Masse. Und so hörte man in eben jenem Gewölbekeller in der beschaulichen Stadt Plauen an diesem Abend zumeist die Stimmen und die Musik der Beiden auf der Bühne, umhüllt von einer angenehmen Ruhe. Kein Quasseln, Gläserklirren oder ähnliches zerschnitt die musikalische Darbietung. Eine dem Anlass durchaus angemessene Atmosphäre.

Auf der Bühne waren Priska Zemp alias Heidi Happy und Ephrem Lüchinger. Gemeinsam spielten sie Lieder von Heidi Happys beiden Alben und unterhielten dazwischen das Publikum. Beides gelang ausgezeichnet. Es gab sehr viel zu lachen, über heitere Sticheleien und andere Geschichten. Und ebenso konnte man Musik genießen. Wirklich genießen. Zum einen getragen von der schon erwähnten Atmosphäre, zum anderen dank klarem und reinem Klang. So war Priskas Stimme, Grundlage der Lieder, immer kräftig genug, um die jeweilige Stimmung zu transportieren. Und an Gefühlen steckt eben fast alles drin in jenen Liedern.

Mir persönlich haben es ja die bisweilen bittersüßen Lieder mit lieblicher Heidi Happy-Stimme am meisten angetan. Und die Livedarbietung dieser war einfach bezaubernd. Kein anderes Wort trifft es so perfekt. Dazu passte auch die Fröhlichkeit auf der Bühne, das offene Lachen, was man ja sonst eher selten bei einem Konzert erlebt. Aber wie stand es so schön in der Tourankündigung auf Facebook: „Come and join us and we’ll be the happiest little orchestra you have ever seen.“ Und so war es dann auch.

Und wenn der Applaus vielleicht manchmal etwas spärlich erschien, so lag dies sicher nicht an der Musik. Sondern man wollte nur ungern die Ruhe unterbrechen, die die Musik trug. Und trotzdem Respekt zollen. Aber eben, gegen Ende gab es doch die obligatorischen Zugaben. Mit einem Plauen-Lied, auf dem Fahrt im Auto entstanden, in dem das Wort Rapsöl eine gewichtige Rolle spielt, durchaus nachvollziehbar, wenn man die Gegend kennt. Und zum Abschluss das „einzige Cover“, ein Lied in Mundart. Welches von den Zuhörern, wie all die anderen Lieder, bis zum letzten Ton ausgekostet wurde.