Nada Surf und Blackmail im alten Wartesaal/Köln am 7.12.2005

Nachdem es mit einem Konzertbesuch während der Nada Surf Tour leider nicht geklappt hatte, passiert das Nikolauswunder des Jahres 2005. Ich erfuhr dass es ein kostenloses Konzert von Blackmail und Nada Surf in Köln geben würde, und zwar schon am nächsten Tag. Aber ich konnte mir das einfach nicht entgehen lassen und so machte ich mich eben allein auf den weiten Weg nach Köln. Und es sollte sich lohnen. Zuerst hieß es zwar lange Anstehen, aber das kenne ich als Ossi ja. *g*

Blackmail

Die Rocker aus Koblenz eröffneten den Abend. Ich mag ja diese Band schon sehr, denn sie sind eine der wenigen Rockbands aus Deutschland, die wirklich was auf dem Kasten haben. Nur wird dies leider nicht wirklich gewürdigt. Und so war es dann leider auch in Köln. Das Publikum ließ sich irgendwie gar nicht auf die Musik ein. Da ging absolut nichts. Und ohne Feedback machte es der Band auch wenig Spaß, was man aber verstehen kann. So gab es einige Sprüche Richtung Publikum und am Ende verließ der Sänger die Bühne schon etwas eher und die Band spielte allein weiter. Ich fand es trotzdem gut und ich hoffe dass diese Band nicht allzu oft vor so einem sturen Publikum spielen muss.

Nada Surf

Bei Nada Surf war es dann alles ganz anders. Eröffnet wurde das Konzert natürlich mit „blizzard of 77“. Und dann ging es richtig los. Ich weiß leider nicht mehr mit welchen Lied, aber es hat gereicht um mich durchdrehen zu lassen. *g* Jedenfalls bin ich ganz vor gehüpft, wo aber keiner wirklich begeistert davon war. Aber naja, ich habe so lange auf dieses Erlebnis gewartet und nach der zwischenzeitlichen Verzweiflung musste ich da einfach richtig abgehen. Es gibt einfach im Moment keine andere Band, deren Musik mir so wichtig ist und die mir so viel gibt, wie Nada Surf. Und live ist das alles noch tausendmal intensiver. Zum Glück kamen nach einigen Liedern noch ein paar Verrückte nach vorn und ich musste nicht allein rumhüpfen und mitsingen. Der Band machte es auch viel Spaß, das merkte man. Besonders Matthew hängte sich in die Lieder richtig rein und es war einfach superschön. Jedes einzelne Lied war ein besonderes Erlebnis. Zu „happy kid“ oder „hi-speed soul“ konnte man richtig abgehen, bei „Killian’s red“ wurde der Kloß im Hals immer dicker, bei „paper boats“ konnte man einfach die Augen schließen und sich treiben lassen und zu „Bacardi“ dann wieder richtig ausrasten. Ich habe noch nie erlebt dass ich mich so intensiv auf die Musik einlassen kann. Es war unbeschreiblich dies zu spüren. Wieso schreib ich dann eigentlich überhaupt darüber?

Es wurden auch wieder alle wichtigen Lieder gespielt, von den ganz alten Sachen bis zu denen vom neuen Album. Howie Beck war auch dabei, als Unterstützung. Was wirklich toll klang. „your legs grow“ spielte Matthew dagegen allein, was ebenfalls wunderschön war. Dies war der Auftakt der zweite Zugabe, an deren Ende es mit „popular“ und ausrastenden Menschen im Publikum einen absolut würdigen Schlusspunkt des Abends gab. Danach war ich allerdings so fertig, dass mir die Kraft für den Schlussapplaus fehlte. Dafür konnte ich für eine Weile alle Sorgen vergessen und mich so frei fühlen, wie schon lange nicht mehr.