Es ist schon erstaunlich wie leicht man so ein Publikum beeinflussen kann. Wenn ich dann mal anfange im Takt zu klatschen, weil mir halt an der Stelle danach ist und dann die Leuten um einen rum mitmachen, das ist schon lustig. Klappt zwar nicht immer, aber in Erlangen ging das ganz gut. Dafür hatte das Publikum in anderen Bereichen noch Defizite, aber mal von vorn.
Als wir ins E-Werk kamen, spielte die Vorband leider schon. The Concretes aus Stockholm waren das. Viele Musiker, sieben oder so, standen auf der Bühne und gaben ihr Bestes. Das Publikum blieb eher gelassen, obwohl einige Lieder davon schon recht gut waren. Vor allem war es aber schön mal wieder echte Musik zu hören und zu spüren. Außerdem hatte die zweite Sängerin eine Art zu Singen, die mir sehr gefallen hat.
Etwas später ertönte dann das Intro zu time left for love und die Laut Raus Schreier betraten die Bühne. Es folgte ein energiereicher, mitreißender Song auf den nächsten, ohne viel Gerede dazwischen. Muss aber auch nicht sein, die Musik steht ja für sich. Es wechselten sich fast immer ein alter und ein neuer Song ab, wobei die neueren eigenartigerweise besser ankamen. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass einige in meiner Nähe die alten Lieder gar nicht kannten. Überhaupt war das Publikum der Band nicht wirklich würdig. Zumindest ausbaufähig war die Stimmung. Kein Vergleich zu dem, was ich schon bei Konzerten dieser Band erlebt hatte. Aber, und das war wirklich großartig, am Ende des Zugabenblocks, als die Band schon lange von der Bühne verschwunden war und nur noch das Outro von Seagull vom Band lief, klatsche man minutenlang mit. Ohne nachzulassen. Und selbst als die Musik dann verstummte, wurde noch geklatscht. Leider hat sich die Band trotzdem nicht zu einer zweiten Zugabe hinreißen lassen. Aber auch so war es ein großartiges Konzert mit viel Schweiß, Energie und guter Laune.