Sportfreunde Stiller in Weimar am 6.12.2004

Am Nikolausabend des Jahres 2004 sollte es geschehen, ein unglaubliches Spektakel würde stattfinden, initiiert durch die Bands Elefant aus New York und Sportfreunde Stiller aus München mit der Unterstützung eines fanatischen Publikums, angereist aus ganz Thüringen und umliegenden Landstrichen.

Vorspiel:

Der Tag verlief für mich ungefähr so: Aufstehen, Netti wecken, Zug fahren, Englisch-Arbeit schreiben, mit der Netti wieder treffen und lustige Physik-Vorlesung besuchen, vom Brüderchen nach Weimar fahren lassen, Weihnachtsmarkt besuchen incl. Glühweinverkostung mit Alex, zur Weimarhalle gehen. Okay, ganz so langweilig war es dann doch nicht, immerhin ist noch was echt aufregendes passiert. Ich steige in Weimar aus dem Auto und mein Gürtel zerfällt in seine Einzelteile! 😮 Ganz toll, dabei hatte ich noch nichts von meinen Nikolausgeschenken verputzt. Naja, immerhin weiß ich jetzt, dass man in Weimar hässliche Gürtel zu sehr hohen Preisen kaufen kann. Außerdem wäre noch zu erwähnen, dass der Weihnachtsmarkt in Weimar sehr klein ist und man in bestimmten Cafes nicht besonders freundlich bedient wird. Ach, ist eh alles egal. Immerhin haben wir noch auf dem Weg an der Weimarhalle entlang die Elefants beim Soundcheck beobachten dürfen, spätestens da war alles vorherige vergessen.

1. Akt:

Vorgruppe sollten ja an diesem Abend eine Band namens Elefant sein. Ich gebe zu, vor ein paar Wochen waren mir diese 4 Herren noch total unbekannt. Aber nach einiger Internetrecherche und Probehören ihres Albums (übrigens jetzt in good old europe erhältlich, sehr empfehlenswert!) wusste ich, womit wir es zu tun bekommen sollten. Es wurde gerockt, geschmachtet, getanzt und geliebt… letzteres zumindest in den Songtexten. Das Publikum war auch recht dankbar für die Darbietung und es hat wirklich Spaß gemacht, dabei zu sein. Sogar meinem Bruder hat es gefallen und das soll was heißen! Im Publikum machte man sich auch langsam warm und so blieb noch genug Raum und Zeit um ein paar schöne Bilder mit und ohne Nikolausmützen zu machen. Übrigens hat man vom Schlagzeuger der New Yorker so gut wie nichts gesehen, weil der einfach so niedrig saß. War schon ein sehr lustiger Anblick. Ach ja, wir haben wirklich viel Spaß gehabt und ich sag nur: tonight let’s dance…

Zwischenakt:

Eigentlich sollte ja jetzt eine stinknormale Umbaupause folgen. Aber es kam dazu, dass plötzlich unterschiedliche Fangesänge in der Halle ertönten, sowas wie „Wir wollen die Sporties sehn…“ oder auch „Sportfreunde, Sportfreunde…“ oder ein einfaches „Jetzt geht’s looooos…“. Nunja, meiner bescheidenen Meinung nach waren da ja nur ein paar Leute im Publikum zu besoffen und mussten das irgendwie mal rauslassen. Natürlich hörte sich das alles ganz nett an und so, aber an die Stimmung auf dem Highfield kam es trotz allem nicht heran. Aber die Sportfreunde und Crew scheint es echt beeindruckt zu haben, da kamen gleich Leute angerannt und hielten alles auf Foto oder Video fest. Nun gut, auf jeden Fall alles recht vielversprechend.

2. Akt:

Endlich enterten die 3 Stillerbuben die Bühne und es ging ab zum Wellenreiten. Wir Drei standen noch recht weit vorn, aber nach den ersten Takten gab es kein Halten mehr und alles wurde neu gemischt. Das Problem waren in Weimar nicht die kleinen Mädchen, die kreischend in den ersten Reihen stehen, nein, davon waren weit und breit zum Glück keine zu sehen. Aber es gab genug männliche Jugendliche mit Bundeswehrhaarschnitt, die wohl mal ordentlich die Sau rauslassen wollten und geschubst und gepogt haben, als wäre es ein Hard Rock-Death Metal-Konzert. Ich vertrage ja schon einiges, aber das war echt heftig. Man konnte teilweise überhaupt nicht springen oder sich auch nur bewegen, weil es so eng war. Und so haben wir auch schnell die Netti aus den Augen verloren. Und ich habe sie bei den nächsten Liedern echt vermisst, dies wollte ich nur mal erwähnen. 🙁 Dafür hab ich mich nach jeder Hüpfeinlage quer durch die Halle fast immer neben meinem Bruder wiedergefunden. Das war kein Zufall! Nach den ersten zwei, drei, vier Lieder hatten sich dann die Leute vorn auch langsam abreagiert und es wurde noch recht schön. Zu „all den wunderbaren Jaaaaaahren“ konnte ich mich dann auch endlich mal so richtig austoben und einige Lieder später war ich schon recht fertig. Man merkt das Alter doch langsam. Außerdem habe ich die Netti schon sehr vermisst, also bin ich mal hoch auf den Balkon. Wegen meiner extrem anstrengenden und nervenaufreibenden Arbeit beim Videodreh zur „1. Wahl“ durfte ich mich ja auf die Gästeliste setzen lassen und hatte dadurch Zugang zum VIP-Bereich. *wow* Da oben habe ich dann die Alex wieder gesehen, aber leider keine Netti weit und breit zu erspähen. Und plötzlich wollten die Drei auf der Bühne das Heimatlied anstimmen. Aber Hallo, doch bitte nicht ohne mich vor der Bühne!!! Also bin ich schnell wieder runter gerannt, durch die Menge gehüpft (was gar nicht so schwer war, weil die Weimarhalle recht klein war, aber trotzdem viel Platz bot) und bin vor der Bühne wie ein Gummiball auf und ab gesprungen. *woahaaaaaaa* Weiter ging es dann mit „Fast wie von selbst“ und „Komm schon“. Gefolgt von einer unglaubliche Darbietung der „1. Wahl“, wobei es sehr lustig war zu beobachten, wie Einige verzweifelt versuchten, auch wirklich beim schnellen Teil zu pogen… tja, da haben wohl manche einen ziemlichen Fehlstart hingelegt. Beim folgenden „Ich, Roque“ war ich dann schon wieder so fertig, dass ich mich langsam aus der Meute verabschiedet habe. Ich begab ich also wieder auf den Balkon und diese Entscheidung war recht clever, denn es folgte die erste Pause. Also schnell eine SMS an die Netti geschrieben und auf den Akustikteil gefreut. Und plötzlich war sie da… die Netti… ach, hab ich mich da gefreut. 😀

Irgendwann während den ersten Liedern habe ich meine Nikolausmütze auf die Bühne geworfen, weil sie mich gestört hatte. Der Peter hat sie sich zwar kurz aus der Nähe angeschaut, aber dann doch verschmäht. Jedenfalls hat der Flo sie (okay, eigentlich rede ich mir nur ein, dass es meine Mütze war, kann ja auch eine andere gewesen sein, aber wer ist schon so blöd und wirft sowas auf die Bühne…außer mir) dann auf dem Kopf gehabt. Als Coverversion gab es diesmal zwar kein Puhdys-Song, aber immerhin „wonderwall“ von Oasis, ist ja auch nicht schlecht. Und danach das obligatorische „einmal Mond und zurück“. Wirklich toll, und ich muss sagen, das Ganze von oben aus zu beobachten hat auch was. Sicher ist es unten toll, wenn man die Energie der Lieder direkt am eigenen Leib spürt. Aber der Ausblick vom Balkon über die komplette Bühne und die Masse davor hat auch was. Irgendwann rief dann der Peter eine Jaqueline (könnte auch Janine gewesen sein, aber da wir uns im Osten befinden und ich Jaqueline verstanden habe, nehme ich dies einfach mal als wahrscheinlicher an), die ihrem Freund einen Heiratsantrag machte. Sehr ergreifend und eine tolle Idee, die sollte man sich merken. Ich frage mich aber bis heute ob das Publikum „Jaqueline, Jaqueline“ oder doch „Ausziehen, Ausziehen“ gerufen hat. War wohl eine Mischung aus beidem. Zur zweiten Zugabe wurden dann die Rollen getauscht und Peter übernahm das Schlagzeug und Flo Gitarre und Gesang. Der Peter saß in einer recht eigenartigen Haltung am Schlagzeug, von oben sah dies sehr amüsant aus. Aber es war ja auch nicht an seine Größe angepasst. Vom Text hat man leider nicht viel verstanden, das war irgendwas mit „oohooooo“ und „nur das Ergebnis zählt“ oder so. Dann übernahm wieder der Peter das Mikro und stimmte „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens (nein, nicht Ulli Hoeneß, aber meine Ohren waren schon ein wenig geschädigt) an. Zum krönenden Abschluss gab es dann „Spitze“ mit tollen Bilder auf den drei Leinwänden, super Lichteffekten, grandioser Publikumsleistung, grenzgenialer Choreo auf dem Balkon von uns Dreien und einem anschließenden Medley von „Troy“ und „Hey Ya“. Ein gelungener Abschluss eines wirklich tollen Konzertes.

Epilog:

Erstmal möchte ich mich der lieben Alex bedanken, ohne die ich dieses Konzert so wohl nie erlebt hätte. Klingt dramatisch, ist aber die Wahrheit. Denn ohne sie wäre ich nicht beim Videodreh gewesen und dafür bin ich ihr sehr dankbar!

Außerdem möchte ich mich bei meinem Bruder für den Fahrdienst und alles bedanken und bei der lieben Netti für die Begleitung, und vor allem den Besuch bei mir und der wunderschönen Zeit. Das bedeutet mir alles sehr viel. Und natürlich auch für die tollen Bilder (wehe es sagt einer was gegen die Bilder, die sind großartig und irgendwelche langweiligen, wackelfreien und gut belichteten Fotos kann ja wohl jeder machen).

Oh, beinahe hätte ich doch die Silvi vergessen. Ich fand es toll, dass wir uns doch noch gesehen haben und hey, bald schneit es wieder, du kannst dich ja melden wenn du Lust auf eine Radtour hast.

Und liebe Chris, keine Angst, du hast nicht „das tollste Konzert“ verpasst. 😉 Aber es war schon ein sehr schöner Abend, der mir und bestimmt auch Anderen noch lange in Erinnerung bleibt.