Hirsch/Nürnberg am 3. Mai 2008
Eigentlich möchte man gar nicht viele Worte darüber verlieren, im Vergleich zum letzten Mal hat sich auch nicht wirklich viel verändert.
Als die Vorband Bell X1 spielte, war es noch hell draußen. Und drinnen nicht wirklich voll, aber zumindest lauschte man zum größten Teil aufmerksam der Musik. Leider durften die Iren aber nur ein verkürztes Set spielen und wirklich Stimmung wollte auch nicht aufkommen.
Bei Nada Surf dann aber auch nicht, obwohl man sich Mühe gab. Selbst der Vorschlag, einfach mal so zu tun, als wäre es 4 Stunden später, bewirkte nichts. Zusammenfassend kann man sagen: der Sound war mies, die Bühne lag meist im Dunkeln, das Publikum war lahm und die Band wirkte angesichts dieser Umstände auch nicht sonderlich fröhlich.
Die Krone setzte dem Ganzen aber der Hirsch mit seinen eifrigen Mitarbeitern auf. Nicht nur dass die Band unter Zeitdruck ihr Set spielen musste, kurz danach wurde der Club von sehr unfreundlichen Mitarbeitern geräumt, damit die Konzertbesucher doch bitteschön nochmal Eintritt zahlen möchten, wenn sie zur „Heavy Rock“-Disko wollen. Sowas habe ich in noch keinem anderen Club erlebt, aber mit dem Hirsch hat meinereiner bisher eh keine guten Erfahrungen gemacht. Wie oft wir dann noch aus dem Saftladen rausgeschmissen wurden, kann ich gar nicht mehr zählen. Meine Empfehlung, meidet diesen Club weitläufig.
Colos Saal/Aschaffenburg am 4. Mai 2008
Im Gegensatz zum oben erwähnten Club verbinde ich ja mit dem Colos Saal sehr schöne Erinnerungen. Deswegen waren natürlich auch meine Erwartungen an dieses Konzert höher. Trotzdem wurden diese noch übertroffen.
Bell X1 erging es diesmal viel besser. Das sehr zahlreiche Publikum hörte aufmerksam zu und bedankte sich mit Applaus in ordentlicher Portionen. Das machte den Jungs auch mehr Spaß am Vortag, was man ihnen anmerkte. Und sie durften auch länger spielen.
Die Setlist von Nada Surf war (soweit ich das überblicken kann) die gleiche wie am Vortag. Aber das Konzert war trotzdem ganz anders. So aufgedreht hat man den Matthew selten gesehen und er steckte alle mit seiner Spielfreude an. Vom ersten Lied an war die Stimmung auf und vor der Bühne hervorragend. Dazu passte dann auch, dass Sound und Licht großartig waren. So konnte man ein wunderbares Konzert genießen, sich der Musik hingeben und eine gute Zeit haben.
Wirklich neu auf der Setlist war nur „the fox“. In Nürnberg ging das Lied noch ziemlich unter. Die Band wirkte einfach zu nett, vielleicht auch ein Stück weit zu apathisch, um ihr den Song so abzunehmen. In Aschaffenburg war mehr Nachdruck dahinter, trotzdem fehlt live noch so eine Portion Wut, die ja eigentlich im Lied steckt.
Neu war auch der vierte Mann auf der Bühne. Gavin aus Seattle spielte Keyboard und Gitarre. Soundmäßig hat man davon nicht viel bemerkt, aber menschlich war seine Anwesenheit während und nach den Konzerten spürbar.
Eigentlich müsste ich jetzt was schreiben wie „es war so wie immer“, oder so in der Richtung. Aber das klingt zu abwertend. Fakt ist, für mich persönlich sind Nada Surf-Konzerte etwas ganz besonderes. Und ich bin mir dessen bewusst, dass das nicht jeder nachvollziehen kann. Und ich werde niemals jemanden erklären können, was in solchen Momenten in mir an Emotionen freigesetzt wird. Und es gibt dann eben auch gute und nicht so gute Konzerte dieser Band. An diesem Wochenende habe ich beides erlebt. Was aber nicht wirklich überraschend für mich war. Wichtig ist aber nur:
i’m just a happy kid…
Grüße und Dankeschöns an dieser Stelle an all die lieben Menschen, die ich an diesem Wochenende kennenlernen oder wiedersehen durfte.