Nach, fast auf den Tag genau, 16 Monaten war man also wieder im Museumskeller. Einiges hatte sich verändert. Der Museumskeller war ein wenig größer als beim letzten Mal. Die Luniks haben einen neuen Schlagzeuger. Und ich war mit dem Auto da. Und habe es fast ohne mich zu verfahren geschafft, fast. Aber das tut nichts zur Sache.
Der Museumskeller war wieder recht gut gefüllt. Auch die Bühne, wo angesichts des Platzmangels nur ein Teil des eigentlichen Equipments untergebracht werden konnte. Sah schon lustig aus, dieses kleine, rudimentäre Schlagzeug. Aber auch damit kann man Musik machen, und das nicht zu knapp. Und so ertönte dann auch schon das Intro und langsam begab sich die Band auf die Bühne. Ich dagegen wurde ganz komisch angeschaut als ich vom Tisch aufstand und mich vor die Bühne stellte. Aber egal, ist ja keine neues Gefühl mehr für mich, so allein vor einer Bühne zu stehen. Und so war ich eben ganz nah dran am Geschehen, hautnah sozusagen. Und das war auch sehr schön.
Und die Luniklis haben ein wirklich sehr, sehr tolles Konzert gespielt. Natürlich ist das alles nicht so einfach auf so kleinem Raum. Aber sie haben es trotzdem geschafft. Und jedes einzelne Lied war ein Highlight. Ohne Ausnahme. Hauptsächlich wurden natürlich die neuen Lieder gespielt. Ich kann gar nicht sagen, wie die beim Publikum ankamen, die standen ja alle hinter mir. Aber beklatscht wurde jedes Lied ausgiebig. Was mir persönlich ja aufgefallen ist, es gibt mittlerweile so viele schöne Lieder und die Fünf könnten wahrscheinlich locker zwei Stunden mit diesen vollpacken, man würde noch immer das ein oder andere vermissen, obwohl kein überflüssiges dabei gewesen wäre. Und ich habe wirklich jedes Lied genossen. Sogar „little bit“, mit dem ich, als es erschien, doch arge Schwierigkeiten hatte, fand ich diesmal und auch schon in Dornbirn richtig gut. Und überhaupt klingen die neuen Songs live einfach tausendmal besser als auf dem Album. Und die teilweise neuen Versionen noch ein Stückchen besser. Und überhaupt, es passt einfach alles. Lunik sind für mich eine der besten Livebands überhaupt und ich kenne ja doch schon einige.
Und so schwebte man so vor sich hin, genoss die Musik und diese wunderschöne Stimme. Was auch ohne Probleme möglich war, denn obwohl einige Besucher noch an den Tischen und der Bar saßen, war es in den ruhigen Momenten nahezu mucksmäuschenstill. Das war sehr angenehm. Und wenn ich Bier hätte trinken dürfen, hätte ich auch besser getanzt. Aber egal, es kannte mich ja keiner da. Hoffe ich. Und so erinnerte man sich an die Situationen, die man mit den einzelnen Liedern verbindet. Die schönen und die weniger schönen. Oder man dachte mal gar nichts und ließ sich einfach von der Musik treiben. Und irgendwann ging es dann auch schon dem Ende zu. Als die Band dann zum ersten Mal die Bühne verließ, kam fast schon euphorischer Applaus auf. Also da war ich wirklich ein wenig überrascht, aber auch wenn Einige lieber eine größere Distanz zwischen ihren Sitzplätzen und der Bühne wählten, schienen doch alle großen Gefallen am Konzert gefunden zu haben. Und so kamen die Luniklis auch schnell wieder zurück um die erste Zugabe zu geben. Und nach der zweiten Pause als krönenden Abschluss dann auch noch „through your eyes“ inkl. der Geschichte vom Bekannten, der meinte in Deutschland würden die Leute das Lied nicht mitsingen können (kam mir ja irgendwie bekannt vor, diese Geschichte), und einem kleinem, feinem Chorgesang im Museumskeller. Und so fand dieses wunderbare Konzert sein Ende. Und alle gingen fröhlich und glücklich nach Hause. Klingt jetzt nach einem Märchen, ist aber die Wahrheit. Denn auch die Realität kann manchmal schön sein, an so einem Abend beispielsweise.