Nach 10 Jahren zurück auf dem Immergut.

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Nach 10 Jahren war ich wieder im beschaulicher Neustrelitz. Zum Immergut-Festival, welches zu seinem 18. Geburtstag ein paar von mir heiß geliebte Bands eingeladen hatte. Deswegen nahm ich den mittlerweile recht weiten Weg bis ins Wolfsland Brandenburg auf mich.

Die Älteren werden sich vielleicht erinnern, vor 10 Jahren hatte ich eine Immergut-Top Ten-Liste erstellt. Die Nummer Eins damals ist die Gleiche wie 2017, nämlich die Shout Out Louds. Heiliger Bimbam, war das Konzert. Das Gefühl, wenn alle hüpfen und plötzlich der Boden unter den Füßen verschwunden ist, werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Es ist nämlich so, dass die Shout Out Louds im Zelt spielten. Und das Publikum wahnsinnig euphorisch jedes Lied abfeierte. Und dabei so heftig sprang, dass der Zeltboden auf und ab schwang. Aber nicht nur ein bitzli, sondern sicher einen halben Meter. Und wenn man nicht mitsprang oder versuchte, da die Masse mal wieder neben dem Takt sprang, gegen den Rhythmus der Meute zu hüpfen, war der Boden weg. Man hatte einfach nichts mehr unter den Füßen, während der Oberkörper zwischen den Mitmenschen klemmte. Lustig. Und dazu die weltbeste Sommermusik. Meiner Meinung nach machen die Shout Out Louds schon immer den besten Soundtrack für den Sommer. Schade dass das neue Album erst im September veröffentlicht wird. Denn die gespielten neuen Songs waren schon sehr vielversprechend.

Platz Zwei in meiner Liste hat meine Herzensband, die Broken Social Scene, erreicht. Leider war ihr Auftritt durch technische Probleme und ein paar unpassende Aktion im Publikum (Junggesellinenabschied, Pogo von betrunkenen Burschen) getrübt. Aber die Band spielte neue und vor allem viele ältere Lieder. Und es ist fein zu spüren, wie lebendig auch Songs, die schon lange auf der Welt sind, sich live anfühlen.

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Platz Drei belegen Die Sterne. Sie spielten direkt vor den Shout Out Louds und machten fast genauso viel Spaß. Ich kann mich kaum an eine Zeit erinnern, als es die Band noch nicht gab. Aber trotz ihrer hundert Jahre langen Geschichte, erfinden sie sich immer wieder neu und machen auch live richtig viel Freude. Mein lieber Herr Gesangsverein.

Auf Platz Vier steht eine junge Frau mit großer Stimme und großer Gitarre, die mir bisher völlig unbekannt war. Es war ein wunderschönes Bild, die Julien Baker auf der Bühne im Birkenhain, mitten im Grünen, das Publikum sitzt vor der Bühne und lauscht gespannt. Und diese Frau singt mit viel Hingabe so düstere und traurige Lieder, dass man sie am liebsten sofort trösten möchte.

Das war es dann aber auch schon. Der Rest war entweder wenig beeindruckend bis unbedeutend oder ich habe die Auftritte verpasst. Denn den Samstag habe ich, nachdem ich mich beim Joggen um den See verlaufen hatte, hauptsächlich im Wald verbracht. Inmitten Unmengen an Mückenschwärmen. Und ich bin dort einem Wolf begegnet. Und das war wirklich beeindruckend.

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