Tour de Brennnessel

Blick vom Helenenstein
Ausblick
Ausblick

Ich empfehle diesen Artikel nur zu lesen, wenn man entweder etwas technisches über mein Fahrrad, besser gesagt dessen neue Reifen erfahren möchte (1. Teil). Oder aber, wenn man Interesse an einem Erfahrungsbericht (im wahrsten Sinne des Wortes) aus dem Urwald in Thüringen hat (2. Teil). Oder wenn man nackte Danny-Beine sehen möchte. Aber Obacht, das ist nichts für zarte Gemüter!

Bike mit fetten, neuen Reifen
Bike mit fetten, neuen Reifen

Mein Fahrrad, auch Bike oder Velo genannt, hat jetzt neue Reifen. Richtig dicke. Heute bin ich zum ersten Mal damit gefahren und habe mich anfangs nur gefragt: ‚Was habe ich mir dabei gedacht?‘. Nämlich immer dann, wenn es über Asphalt ging und ich das Gefühl hatte, stehen zu bleiben. Aber meine Intention war mir schon noch bewusst, ich hatte einfach genug von den vielen Pannen.
Es ist nämlich so, seit über 10 Jahren fuhr ich die gleichen Reifen, den IRC Mythos XC. Der wurde damals für das erste olympische Rennen in Atlanta entwickelt, falls sich da jemand dran erinnern kann. Für mich war es der perfekte Reifen, bis vor ein paar Jahren eine zweite, weiterentwickelte Version erschien. Das war der Beginn meiner Pannenserie.
Nun habe ich also neue, Schwalbe Albert Alpencross heißen sie. Die sind schwerer und dicker. Und dadurch natürlich pannensicherer. Mal schauen wie lange ich nun verschont bleibe. Aber die Reifen sind eben auch ganz anders als die alten Leichtgewichte. Auf der Straße rollen sie so gut wie gar nicht. Dafür sind sie im Gelände spitze und tausendmal besser. Heißt für mich, ich werde mir ein neues Bikerevier suchen. Rein ins Gelände. Um den super Grip ausnutzen zu können. Und den Komfort, der Unterschied ist nämlich auch in diesem Fall erheblich. Und so bin ich heute Wege gefahren, die ich mir mit den alten Reifen nicht zugetraut hätte. Maximales Gefälle 31%, das ist schon heftig. Und das alles ohne dass das Hinterrad beim Bremsen auch nur einmal blockierte. Ich mag den Albert und werde mit ihm zusammen noch viele neue Wege befahren.

unwegsamer Wald
unwegsamer Wald

Allerdings kann man dabei auch einiges falsch machen. Das habe ich heute am eigenen Leib erfahren. So kann es durchaus sein, dass ein Weg, der am Waldrand noch zwei Meter breit und super zu befahren ist, nach 100m im totalen Chaos endet. Aber man glaubt ja dann immer, das sei nur ein kurzes Stück und sicher würde der Weg bald wieder besser. Und quält sich voran. Aber Pustekuchen. Auf umgefallene Bäume folgte eine Wiese, platt gemacht vom Wasser und durchsetzt mit Brennnesseln. Aber egal, immerhin konnte man meterweise sogar fahren. Und schau an, im nächsten Waldstück fand sich sogar ein Weg. Allerdings endete dieser nach wenigen Metern auf der einen Seite in der Brennnesselwiese, durch die ich nicht wieder wollte. Und auf der anderen Seite an einem Weidezaun. Von dieser Weide klangen ganz schauerliche Geräusche herüber. Das ist kein Witz, das waren wirklich sehr unheimliche Töne. Ich wusste gar nicht, dass Pferde solche Geräusche von sich geben können. Ich habe mich trotzdem später mit einem davon angefreundet.
Jedenfalls habe ich mich dann entschieden, mein Fahrrad zu tragen und den Anstieg hochzukraxeln. Danach musste ich nur noch eine Wiese mit hüfthohen Brennnesseln durchqueren, die dann auch mächtig gebrannt haben. Ergebnisse waren zerkratzte Beine mit vielen roten Flecken und Blasen, wie man auf den Bildern vielleicht erkennen kann. Zum Glück sind es nur die Beine. Würden meine Hände jetzt so jucken wie die Beine es tun, könnte ich das hier nicht schreiben.

Brennnesselfolgen
Brennnesselfolgen
geschundenes Bein
geschundenes Bein

Dafür war ich dann in der Bockerschen Schweiz (siehe Wegweiser). Zumindest auf dem Weg dorthin, ob ich auch da ankam, kann ich gar nicht sagen. Denn die Wegmarkierungen hörten plötzlich auf. Aber Rivella gab es jedenfalls nirgendwo dort.

Hier noch mal alle Bilder von heute in der Übersicht.

Bike mit fetten, neuen Reifen
Bike mit fetten, neuen Reifen
Ausblick
Ausblick
Blick vom Helenenstein
Blick vom Helenenstein
Gras auf dem Helenenstein
Gras auf dem Helenenstein
unwegsamer Wald
unwegsamer Wald
Bockersche Schweiz (ohne Rivella)
Bockersche Schweiz (ohne Rivella)

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