Das Jahr 2007 ist nun Geschichte und damit auch die Umfrage zum Album des Jahres. Wirklich aussagekräftig ist das Ergebnis leider nicht. Das einzige, was man daraus ableiten kann, besonders aus den ersten beiden Plätzen, ist, woher die Leute kamen, die abgestimmt haben. Also so internetmäßig eben, von welchen anderen Seiten sie zur Umfrage geleitet wurden.
Erstaunlich finde ich den dritten Platz der Beatsteaks. Mit einem Album, das in meinen Ohren noch immer unfertig und unausgefeilt klingt. Ebenso erstaunlich, dass die süße und von allen so geliebte Kate Nash nur eine einzige Stimme bekommen hat. Musikalisch gesehen ist selbst diese eine Stimme noch zu viel, aber das Ergebnis steht halt im totalen Kontrast zu dem, was man immer so zu hören bekommt, wenn es um dieses Mädchen geht.
Mehr kann ich leider nicht zur Auswertung sagen, weil ich sehr viele der Alben gar nicht kenne. Aber weil ich ja so egoistisch bin, erzähle ich euch jetzt, welches meine Alben des Jahres 2007 waren.
Kings of Leon – Because of the Times
Für mich DAS Rockalbum der letzten Jahren. Vielleicht wird man aber erst in einigen Jahren erkennen, was da geschaffen wurde. Ist ja bei vielen Meisterwerken so. Und dieses hier ist dunkel, dreckig, voller Energie und explodiert an den richtigen Stellen, eben so wie Rockmusik sein soll. Dazu kommen Texte, die teilweise so abgrundtief sind, dass sie so faszinieren wie der Blick ins Innere eines Mörders bei Süskinds Parfum. Und alle Lieder sind auf einem Niveau, da fällt keines aus der Reihe. Ein Album für die Ewigkeit, hoffentlich erkennen das noch mehr Musikliebhaber außer mir.
Stars – In Our Bedroom After the War
Ebenso ein Meisterwerk, aber der Popmusik. Es steckt voll mit wunderschöner Musik, süßen Melodien und luftig-leichtem Gesang, teilweise im totalen Gegensatz zum Text. Es werden mit jedem Lied Bilder gemalt, großartige Gemälde, die aber alle zusammen wieder ein einziges Bild ergeben. Es passt alles so wunderbar zusammen, das man so gern in die Musik eintaucht und sich treiben lässt.
Life was supposed to be a film, was supposed to be a thriller,
Was supposed to end in fire
But life turns out it’s nothing but a dream,
And that I’ll miss it when it’s gone
I want the story go on and on but it can’t go on…
Kevin Drew – Spirit If…
Ein Musiker lädt all seine Freunde ein und man nimmt zusammen ein Album auf. Genau so klingt das hier, nach sehr viel Spaß an der Freude. Und so macht das Hören natürlich auch Spaß. Auf die Texte achtet man aber lieber nicht so sehr. Lieber auf die Musik mit all ihrer Energie. Abgehen!
Außerdem hat dieses Album übrigens das schönste Artwork des Jahres 2007, wie an anderer Stelle schon erwähnt.
Shout Out Louds – Our Ill Wills
Das Polka-Album des Jahres. Nicht ganz. Aber es steht für viel Energie, viel Spaß, Tanzen und Abgehen auf großartigen Konzerten. Auch auf CD macht diese Musik viel Spaß. Und man kann sich dazu noch in den Texten wiederfinden. Was will man mehr?! Noch immer mein Album des Sommers, weil das passt einfach super zusammen, der Sommer und die Shout Out Louds.
Naked Lunch – This Atom Heart of Ours
Hymnen, an die Liebe. Die wahre Liebe. Ganz egal wofür man diese empfinden mag und kann. Leider viel zu sehr unterschätzt, also nicht nur die wahre Liebe, sondern vor allem dieses Album. Dabei kann es so viel. Man muss sich nur darauf einlassen wollen und sich knapp 39 Minuten Zeit nehmen. Am besten abgeschottet von der Außenwelt, mittels Kopfhörern die Musik in sich hinein fließen lassen. Man wird es nicht bereuen.
Ich bekomme übrigens nichts für all das, was ich geschrieben habe. Wollte ich nur mal erwähnen. Ich bin zwar käuflich, aber bisher kam halt noch kein Angebot. Mal schauen was das Jahr 2008 so bringen wird, auch musikalisch.
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