Das Jahr ist bald Geschichte und es wird wieder Zeit, das Album des Jahres hier zu verkünden. Da es letztes Jahr so gut geklappt hatte, ziehe ich wieder meine Hörstatistik von last.fm als Entscheidungsträger heran.
- Teitur – Let the Dog Drive Home: Es steht in der Statistik zwar nicht oben, aber wenn man fair ist und die Counts des letzten Jahres hinzu zählt, auch in Anbetracht der Tatsache, dass das Album offiziell erst Anfang 2011 erschien, ergibt sich diese Platzierung. Völlig gerechtfertigt, denn es ist noch immer ein gern gehörtes und gehaltvolles Album. Dieses wird sicher noch sehr lange Zeit zu meinen Lieblingsalben zählen.
- Memphis – Here Comes A City: Dieses Album its so wunderbar simpel und randvoll mit schwer zu fassender Schönheit, dass ich es immer und immer wieder höre. So großartig. Wer es nicht kennt, hat mit Sicherheit etwas verpasst. Aber ich habe ja schon damals Bescheid gesagt.
- Clueso – An und für sich: Es überrascht mich schon, dass ich dieses Album so oft gehört habe. Es hat diesen Platz verdient, daran besteht kein Zweifel. Der Clueso ist zwar manchmal etwas schlicht, hat aber ein feines Werk erschaffen. Und eigenartigerweise habe ich immer auf dem Heimweg, wenn der Zug sich Erfurt näherte, ein großes Bedürfnis nach diesem Album verspürt.
- Death Cab for Cutie – Codes and Keys: Auch diese Platzierung ist überraschend. Es kam mir nicht so vor, dass ich dieses Album so oft gehört habe. Aber last.fm kennt mich eben besser. Und es war ja auch eines der sehr wenigen Konzerte, die ich dieses Jahr erlebt habe.
- Send more cats – , please.: Und dies war das andere Konzert, die grandiose Geburtsfeier des Albums. Das war etwas ganz besonderes. Sowas bleibt im Herzen.
- Foo Fighters – Wasting Light: Das beste Rockalbum der letzten Jahre. Und das von so alten Säcken wie den Foos. Das zeigt aber auch, wie kaputt die Rockmusik momentan ist. Die Jugend wird gnadenlos an die Wand gespielt und die Foo Fighters hauen einfach mal ein Hammeralbum raus. So kann’s auch gehen.
- Beatsteaks – Boombox: Hat mich nicht wirklich überzeugt, aber ich hab es zum Joggen wohl recht oft gehört. Hat mich bestimmt auch schneller gemacht, zumindest wenn ich vom Hund verfolgt wurde.
- Anna Aaron – Dogs in Spirit: Diese Stimme ist der pure Wahnsinn. Ich freue mich schon darauf, diese mal live hören zu dürfen. Sehr interessant auch der Ansatz, mit dem die junge Frau an dieses Album herangegangen ist.
- Boy – Mutual Friends: Aufsteiger des Jahres, ganz klar. Eine Entdeckung, die außer mir noch sehr viele andere Musikliebhaber gemacht haben. Und diese beiden Frauen haben es auch verdient mit ihrer Musik Aufmerksamkeit zu erhalten. Mal schauen wie das weiter geht.
- Heidi Happy – Hiding With the Wolves: Eher zufällig habe ich entdeckt, dass die bezaubernde Heidi Happy auch ein neues Album zur Welt gebracht hat. Und sehr schönes. Etwas weniger verspielt als die Vorgänger. Aber gerade dadurch ein Meisterwerk.
- Feist – Metals: Dieses Album ist schwierig. Etwas sperrig. Ziemlich kühl und irgendwie wie ein kühler Tag bei stürmischen Wetter unter freiem Himmel. Und deswegen so großartig.
Die anderen Alben sind älteren Ursprungs, aber deswegen nicht weniger gut. Und falls es jemanden interessiert, Coldplay sind auf Platz 37. Das Album ist sicher nicht schlecht, aber es hat mich nicht gepackt. Richtig schlecht sind aber Tim Bendzko und Lana Del Rey. Die Hypes des Jahres, die, wenn es denn Gerechtigkeit gibt, ganz schnell wieder verschwinden. Können beide nicht singen, so dass ihre trotzigen Versuche in meinen Ohren Schmerzen hervorrufen. Wobei die eine mit ihren aufgespritzten Lippen zumindest eine Erklärung für diesen Makel hätte. Meine Hoffnung besteht darin, dass spätestens beim Erscheinen des Debütalbums von Frau Del Rey auch der/die Letzte merkt, dass er/sie von Universal an der Nase herum geführt wurde.
Zum Abschluss noch was Schönes, gleichzeitig auch der Bogen von den neuen zu den alten Jahrescharts. Anna Aaron mit ihrer Version von „Use Somebody“.
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